Die Geschichte der Burg

Die Tannenburg ist eine Burganlage aus dem 12. Jahrhundert, die sich weit über das Tal erhebt und zu den besterhaltensten Schildmauerburgen Württembergs zählt. Wandert man von Bühlertann auf der alten Nibelungenstraße nach Osten, hat man die Burg Tannenburg im Blickfeld. Von einer vorspringenden Bergzunge der Ellwanger Berge grüßt sie herab ins Bühlertal und träumt wohl noch aus der vergangenen Zeit, von guten und kriegerischen Tagen, als sie noch Sitz eines Oberamtmannes sein durfte. Sie ist eine schöne Festung über dem Bühlertal.

Erbaut wurde die Tannenburg etwa um 1180 im Auftrag des Staufferkaisers Barbarossa. Als Sitz der stauffischen Lehnsherren Sigloch und Walter von Tannenburg wird sie schon 1230 urkundlich erwähnt. Von ungefähr 1330 bis 1820 diente sie dem Kloster Ellwangen als Verwaltungssitz für die nähere Umgebung der Burg  und einem Vogt wurde die Amtsgewalt der Rechtsprechung und der Steuererhebung erteilt. Im Bauernkrieg fiel das Hauptgebäude der Burg einem Brand zum Opfer. 1556 ließ das Kloster Ellwangen es neu errichten.

Im Jahr 1820 ging die Tannenburg, fast schon als Ruine, in den Besitz der Familie von Gleich über. Der Freiherr Maximilian von Gleich sah sein Lebenswerk in Wiederaufbau und Instandsetzung der Tannenburg. Zur Tannenburg gehört eine Kapelle, die sich innerhalb der Burganlage befindet. Diese Schlosskapelle, seit 1632 genannt, ist der Heiligen Magdalena geweiht und aufgrund der Entstehungszeit eine Mischung von Renaissance und Gotik. Die Glocke trägt die Jahreszahl 1649. Diese hübsche Schlosskapelle war früher im Besitz der Fürstprobstei Ellwangen und ging im Jahr 1891 in den Besitz der Kirchenpflege Bühlertann über. Die Grundmauern sind noch älter und reichen ins 13. Jahrhundert zurück. Wann und von wem sie erbaut worden ist, ist leider nicht bekannt. Gelegentlich werden in dieser Kapelle noch Messen und auch Hochzeiten abgehalten.

Nach der Weltwirtschaftskrise kaufte 1931 der bekannte Kunstmaler Ernst Gustav Zipperer aus Berlin die Tannenburg und den dazugehörigen Bauernhof von der Familie von Gleich und zog mit seiner Ehefrau Elisabeth geb. Nestler und Familie aufs Land ins Bühlertal. Die ersten Jahre wurde die Landwirtschaft an einen Pächter vergeben und der Künstler widmete sich voll und ganz seinem Schaffen.

1948 übertrug er das Anwesen seinem Sohn Ernst Wilhelm Zipperer, der mit seiner Frau Maria geb. Kühner die Tannenburg nach den Wirren des Krieges als landwirtschaftlichen Betrieb wieder in Schwung brachte. In späteren Jahren entdeckte dieser seine Sammelleidenschaft für historische Möbelstücke und Gebrauchsgegenstände. Eine Vielzahl dieser restaurierten Liebhaberstücke sammelten sich in der damals fast leeren Burg an und tragen heute viel zu der romantischen Atmosphäre des Hauses bei. Seit Mitte der 60’er Jahre bieten die Tannenburger auch Feriengästen die Möglichkeit, sich einmal eine Zeitlang in die Rolle des Burgherrn zu versetzen oder einfach mit der Familie den Urlaub auf einem Bauernhof zu verbringen.

Sein Nachfolger und jetziger Eigentümer der Tannenburg Ernst-Martin Zipperer übernahm im Jahr 1984 den Familienbetrieb und restaurierte mit seiner Frau Ruth Zipperer geb. Rother und seinen Söhnen und Töchtern mit viel Liebe und Hingabe die Burg. Darüber hinaus errichtete er 1989/90 einen modernen Milchviehlaufstall, eine Biogasanlage zur eigenen Strom- und Wärmeerzeugung und wechselte von der konventioneller Landwirtschaft zur biologischen Wirtschaftsweise. Seit Herbst 2005 wird auf der Tannenburg Mutterkuhhaltung betrieben. Das bedeutet, dass die Kälber mit den Kühen zusammen aufwachsen.

Interview 2011

Ernst-Martin Zipperer erzählt aus der Gegenwart.

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Interview 2004

Ernst Wilhelm Zipperer erzählt aus der Vergangenheit.

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